Stupeur et tremblements ist der Titel eines Romans der belgischen Schriftstellerin Amélie Nothomb. In dem Werk geht es um die Arbeitserfahrungen der Protagonistin Amélie in der japanischen Firma Yumimoto, in der hierarchistischte Strukturen, so wie in ganz Japan, sehr wichtig sind. Dieses muss Amélie am eigenen Leib spüren. Sie wurde ursprünglich als Übersetzerin eingestellt, doch nach mehreren Fehlern und Ungeschicklichkeiten musste sie schlussendlich als Toiletten-Putzfrau arbeiten. Da die Protagonistin, die die Tochter eines belgischen Diplomaten ist, ihre ersten fünf Lebensjahre in Japan verbracht hat, dachte sie, dass sie so wie ihren japanischen Kolleg*innen sei, doch von diesen wurde sie meistens nur als „die Belgierin“ abgestempelt.

Das autobiographisch zu wertende Werk[1] verdeutlicht die Schwierigkeit des Andersseins sowie die Beziehung zu anderen Menschen und ihrer Kultur. Folglich könnte der Roman als „Erzählung eines Scheiterns des interkulturellen Dialogs“ gelesen werden,[2] wie Nicolas Stetenfeld es in seiner Werkanalyse beschreibt. Es geht darum, kulturelle Vielfalt zu zeigen, d.h. die unterschiedlichen Arten, die Dinge zu sehen.

Die japanische Welt wird der europäischen oder auch der westlichen Welt im Roman gegenübergestellt. Die Protagonistin Amélie befindet sich zwischen diesen beiden Welten, da sie eine Belgierin ist, die in Japan geboren und aufgewachsen ist, ihr Heimatland Belgien aber erst als Teenagerin kennengelernt hat. Als Amélie nach Japan zurückkehrt, wird sie schnell mit der japanischen Gesellschaft konfrontiert. Sie fragt sich immer wieder, ob sie eine Belgierin mit japanischer Kultur oder eine Nipponerin mit belgischer Herkunft sei. Anfangs denkt sie, sie sei eine Nipponerin mit belgischen Wurzeln. Nach einiger Zeit in der Firma weiß sie jedoch nicht mehr, wer sie eigentlichist. Hier liegt ein Identitätsproblem vor, das im Folgenden mit Textpassagen genauer veranschaulicht wird. Die Analyse ist chronologisch aufgebaut. Was gleich zu Beginn dargestellt wird, ist das Identitätsproblem der Heldin der Geschichte, das in der Verwirrung und dem Zweifel liegt, sich selbst nicht finden zu können. So weiß Amélie nicht, zu welcher Identität sie eigentlich gehört. Anschließend wird die Suche nach der kulturellen Identität dargestellt. Eine Suche, die durch den Spagat zwischen ihrer persönlichen Identität und der kollektiven Identität des Unternehmens Yumimoto umso schwieriger wird.

Inhaltsverzeichnis

Das Identitätsproblem: Weder eine Belgierin mit japanischer Kultur noch eine Nipponerin mit belgischen Wurzeln

Zu Beginn hält sich Amélie für eine Nipponerin und nicht wirklich für eine Belgierin, denn es gibt eine Stelle, an der sie ihrer Vorgesetzten Fubuki gesteht, dass „kein Belgier so ist wie [sie]“,[3] als sie auf ihre Frage antwortet, ob es in ihrem Land viele Menschen wie sie gäbe. Unter Bezugnahme auf Dorais’ Definition von kultureller Identität[4] würde dies bedeuten, dass Amélie keine gemeinsame Art und Weise, das Universum zu verstehen, mit den Belgier*innen teilt. Amélie hat nicht das Gefühl, zu dieser Gruppe von Menschen zu gehören.

Stattdessen hat sie das Gefühl, zu der Gruppe von Menschen zu gehören, zu der auch Fubuki gehört, mit anderen Worten, sie hat das Gefühl, eine Japanerin zu sein. Dies wird in dem folgenden Textauszug gezeigt. In einem Gespräch mit Fubuki vertraut Amelie sich an:

In Ihrem Vornamen kommt Schnee vor. In der japanischen Version meines Vornamens gibt es Regen. Das scheint mir relevant zu sein. Zwischen Ihnen und mir gibt es denselben Unterschied wie zwischen Schnee und Regen. Was uns nicht daran hindert, aus dem gleichen Material zu bestehen.[5]

Fubuki antwortet auf diese Worte mit: „Finden Sie wirklich, dass es einen Vergleichspunkt zwischen Ihnen und mir gibt?"[6] Aufgrund solcher Überlegungen und Gespräche beginnt Amélie, an ihrer kulturellen Identität zu zweifeln. Für sie besteht eine Japanerin, in diesem Fall Fubuki, aus dem gleichen Material. Doch diese Japanerin sieht das ganz anders. In solchen Momenten fühlt sich Amélie verloren und weiß nicht, wo ihr Platz ist. Das zeigt auch ihre Reaktion: „Ich habe gelacht. Die Wahrheit ist, dass ich wegen des Schlafmangels über jede Kleinigkeit lachte. Manchmal war ich müde und entmutigt“.[7] Das erklärt, warum sich hinter ihrem Lächeln in Wirklichkeit Ernüchterung und Desillusion verbergen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Roman „die allmähliche Dekonstruktion von Amélies Identitätsphantasien und die Entstehung einer neuen Identität“[8] nachzeichnet.

Die Protagonistin auf der Suche nach ihrer kulturellen Identität: persönliche Identität vs. die kollektive Identität des Unternehmens Yumimoto

Der Grund für die meisten Identitätsprobleme, so die These von Céline Narjoux, ist die Unfähigkeit, Grenzen zu erkennen. Auf der einen Seite gibt es die eigenen Grenzen, die durch die persönliche Identität definiert werden. Auf der anderen Seite gibt es die von der Realität bzw. Gesellschaft auferlegten Grenzen, die von der kollektiven Identität derselben Gesellschaft definiert werden, in diesem Fall von der japanischen Gesellschaft zum Unternehmen Yumimoto[9]. Narjoux beschreibt dies wie folgt:

Die Flucht des Ichs ist zunächst die Flucht einer Individualität, der es nicht gelingt, sich den ihr auferlegten Regeln zu beugen, der es einfach nicht gelingt, sich vor der kollektiven Identität, vor dem Gruppengeist des Unternehmens zu verbergen.[10]

Im Folgenden wird diese Behauptung durch mehrere Auszüge aus dem Roman belegt. Gleich zu Beginn des Romans, also direkt am ersten Tag in der neuen Firma, ist es offensichtlich, dass Amélies Identität nicht mit der kollektiven Identität übereinstimmt. Die Protagonistin überschreitet eine Grenze, indem sie sich auf eigene Initiative vorstellt, anstatt sich von der Empfangsdame vorstellen zu lassen. Herr Saito, ihr Vorgesetzter, fragt sie daraufhin: „Warum haben Sie die Empfangsdame nicht über Ihre Ankunft informiert?“[11] Amélies Reaktion ist wie folgt: „Ich fand keine Antwort und antwortete nichts. Ich neigte den Kopf und die Schultern und stellte fest, dass ich in etwa zehn Minuten, ohne ein einziges Wort gesagt zu haben, bereits einen schlechten Eindruck hinterlassen hatte“[12]. Dies zeigt, dass sich die Protagonistin nicht im Klaren ist, was sie falsch gemacht hat. Sie ist mit den Abläufen in der japanischen Arbeitswelt nicht vertraut. Ihr wird zu spät bewusst, dass es unhöflich wirken könnte, wenn sie sich von sich aus vorstellt.

Ein weiteres Beispiel, das die kulturellen Unterschiede verdeutlicht, ist, als Amélie behauptet, perfekt Japanisch zu sprechen, anstatt sich damit abzufinden, „weiß und belgisch zu sein“. Herr Saito ist damit nicht einverstanden und sagt mit wütender Stimme: „Sie haben die Delegation der befreundeten Firma zutiefst empört! Sie haben den Kaffee mit Formulierungen serviert, die darauf schließen ließen, dass Sie perfekt Japanisch sprechen![13]“ Amélie traut in diesem Moment ihren Ohren nicht, denn Japanisch ist eine ihrer Muttersprachen und sie wurde auch gerade deswegen in der Firma eingestellt. Doch Herr Saito fährt fort: „Sie haben bei dem Treffen heute Morgen eine miserable Atmosphäre geschaffen: Wie hätten sich unsere Partner mit einer Weißen, die ihre Sprache versteht, sicher fühlen können?"[14] Diese Aussage zeigt deutlich, welches Bild die Mitarbeiter*innen von Yumimoto von Amélie haben. Die Sprache, die Hautfarbe und die Herkunft erscheinen als wichtige Merkmale von Identität. Obwohl Amélie in Japan geboren wurde und Japanisch spricht, sehen die Mitarbeiter*innen von Yumimoto sie nicht als eine Person aus ihrer Gruppe an. Da sie ein anderes Bild von ihrer eigenen kulturellen Identität haben, finden sie, dass Amélie nicht Teil ihrer kollektiven Identität ist. Für Herrn Saito und seine Kolleg*innen ist Amélie „nur“ ein Mädchen aus dem Westen und nicht aus Japan. Das unterstreicht auch die Behauptung, die Herr Saito aufstellt, nachdem Amelie versucht, ihm zu widersprechen: „Es gibt immer einen Weg zu gehorchen. Das ist es, was westliche Gehirne verstehen sollten.“[15]

Eine weitere Situation, in der die kulturellen Vorstellungen der japanischen Gesellschaft nicht mit denen von Amélie übereinstimmen, ist die, in der sie die Initiative ergreift, die Post zu verteilen und „einen tollen Geburtstag“ zu wünschen, anstatt zu schweigen. Es gibt eine Stelle im Roman, die von diesem Missverständnis berichtet. Es ist die Stelle, an der sie sagt: „Hier ist Ihre Post, Herr Shiranai. Alles Gute zum Geburtstag für Ihren kleinen Yoshiro, der heute drei Jahre alt wird.“[16] Ein Wunsch, der bei den Angestellten für Verwunderung sorgt. Obwohl sie die Aktion nicht als unpassend empfinden, ist es für Herrn Saito ein „schweres Initiativverbrechen“[17]. Sie hat sich selbst eine Funktion zugeteilt, ohne ihre direkten Vorgesetzten um Erlaubnis zu fragen. Diese Situation beweist, dass Amélie kein Wissen um die Bedeutung der hierarchischen Strukturen in der japanischen Arbeitswelt besitzt. In dem Glauben, das Richtige zu tun, handelt es sich für sie in erster Linie um eine Geste, mit der sie den Mitarbeiter*innen Freude bereiten wollte. Auf keinen Fall dachte sie, dass ihr dadurch ein Schaden entstehen könnte. Allerdings muss sie erneut feststellen, dass sie andere Werte als die Japaner*innen vertritt und dass ihre Identität nicht so ‚japanisch‘ ist, wie sie lange Zeit geglaubt hat.

Ein weiterer Charakterzug, den sie zeigt, ist die Tatsache, dass sie emotionale Bindungen aufbauen möchte, anstatt die Hierarchie des Unternehmens zu respektieren. Tatsächlich überschreitet sie mit ihrer Sicht der Dinge einige Grenzen und Barrieren, ohne sich ‚rechtzeitig‘ dessen bewusst zu sein. In einem Gespräch mit Fubuki sagte Amélie: „Ich dachte, wir wären Freundinnen. Ich verstehe das nicht.“[18] Was Amélie nicht weiß, ist, dass es in Japan üblicherweise keine Freundschaften auf beruflicher Ebene gibt. Nachdem Amélie zu Fubuki sagt: „Ich habe Sie so geschätzt“[19], antwortet Fubuki nur mit einem eleganten Lachen: „Ich bin nicht enttäuscht. Ich hatte keine Hochachtung vor Ihnen“[20]. Im ‚Land der aufgehenden Sonne‘ steht die Hierarchie, so impliziert es dieser Roman, an erster Stelle und persönliche Werte oder Meinungen dürfen nicht geäußert werden. Das unterstreicht auch Fubukis Aussage: „Sie verhalten sich genauso niederträchtig wie die anderen Personen aus dem Westen: Sie stellen Ihre persönliche Eitelkeit über die Interessen der Firma.“[21]

Um Amélies Identitätsproblem zusammenzufassen, muss man ergänzen, dass sie während des gesamten Romans ständig auf der Suche nach ihrer Identität ist. Narjoux beschreibt dieses Phänomen mit dem Begriff „flüchtige Identität“.[22] Anfangs denkt Amélie, sie sei eine Japanerin belgischer Abstammung, doch mit der Zeit stellt sie fest, dass sie mit Japaner*innen wenig gemeinsam hat. Es gibt gehäuft Unannehmlichkeiten aufgrund von kulturellen Unterschieden und Verletzungen. Amélie ist mit ihrer „flüchtigen Identität“ entweder woanders oder nirgends, dadurch entspricht sie nicht den engen Normen der japanischen Arbeitswelt. Alle Verständigungs- und Kommunikationsprozesse finden im Rahmen der individuellen und kulturellen Identität jedes Einzelnen statt. Je größer die kulturellen Unterschiede sind, desto unterschiedlicher sind die betroffenen Identitäten und desto schwieriger wird der Kommunikationsprozess. Genau das ist zwischen Amélie und ihren Kolleg*innen passiert.

Die Entdeckung und endgültige Akzeptanz der kulturellen Identität der Protagonistin

Während ihrer Erfahrungen in der Firma von Yumimoto wird Amélie klar, dass sie weder eine Japanerin belgischer Herkunft noch eine Belgierin mit japanischer Kultur ist. Dieses Gefühl wird durch die Aussagen ihrer Kolleg*innen verstärkt, die ihr immer wieder zu verstehen gaben, dass sie aus einer anderen Welt stammt. Außerdem werden die sogenannten beiden Welten häufig miteinander verglichen. Hier sind einige Beispiele, die Amélie jedes Mal das Gefühl geben, dass sie keinen Teil der japanischen Mentalität in sich trägt:

Nachdem Amélie etwas Falsches getan hat, sagt Fubuki zu ihr: „Das ist die Unterlegenheit des westlichen Gehirns gegenüber dem japanischen Gehirn.“[23] Auch wenn Amélie so tut, als würde sie darüber lachen, lässt sie diese Antwort tief in ihrem Inneren glauben, dass sie, die in Japan geboren wurde, völlig ‚westlich‘ eingestellt war. Außerdem gibt es ihr das Gefühl, weniger würdevoll zu sein.

Die Aussagen und Kommentare der Angestellten können als rassistisch eingestuft werden, wie die von Herrn Saito, als dieser sagt: „Ist diesen Weißen klar, dass sie nach Leichen riechen?“[24] oder: „Wir könnten ihnen vielleicht helfen, weniger schlecht zu riechen, aber wir könnten sie nicht davon abhalten, zu schwitzen. Das ist ihre Rasse“[25].

Da die Personen um Amélie herum ständig zwischen der westlichen Welt und ihrer eigenen unterscheiden, beginnt auch sie, in diesen Mustern zu denken. Nach nur einem Monat in der Firma sagt sie: „In den Augen eines Westlers wäre das keine Schande gewesen, in den Augen eines Japaners wäre es ein Gesichtsverlust gewesen“[26]. Sie bezieht sich hier darauf, wie es wäre, einfach zu kündigen.

Im weiteren Verlauf des Textes spricht Amélie erneut davon, dass sie kündigen möchte. Sie arbeitet letztendlich als Toilettenfrau und sagt: „Ich stelle mir vor, dass jeder an meiner Stelle gekündigt hätte. Jeder, außer einem Nipponer“[27]. Sie fügt hinzu: „Ich würde durchhalten. Ich würde mich so verhalten, wie es eine Nipponerin getan hätte.“[28] Diese Aussage zeigt, dass Amélie tief in ihrem Inneren schon immer den Wunsch hatte, wie eine Nipponerin zu sein. Obwohl ihr immer wieder gesagt wird, dass sie aus dem Westen komme, weiß sei und daher keine Nipponerin sei, gibt sie nicht auf, sich so zu verhalten, wie es eine Nipponerin getan hätte. Sie hat für einige Zeit nicht den Wunsch aufgegeben, wieder in Japan eingegliedert zu werden: „Dieses erste Exil hatte mich so sehr geprägt, dass ich mich in der Lage fühlte, alles zu akzeptieren, um wieder in dieses Land eingegliedert zu werden, von dem ich so lange geglaubt hatte, dass ich aus ihm stamme.“[29]

Dennoch muss Amélie am Ende des Romans und damit am Ende ihrer Zeit in der Firma bitter feststellen, dass es ihr nicht gelungen ist, wieder in Japan eingegliedert zu werden. Genau dies geht aus einem Gespräch mit Fubuki hervor. Während sie anfangs glaubt, dass sie und Fubuki aus demselben Material bestehen, muss sie am Ende zugeben, dass die beiden sehr unterschiedlich sind. Sie sehen sich kaum ähnlich und kommen aus zwei sehr unterschiedlichen Welten: „Zwischen Ihnen und mir gibt es denselben Unterschied wie zwischen Ryuichi Sakamoto und David Bowie. Der Osten und der Westen. Hinter dem scheinbaren Konflikt verbirgt sich die gleiche gegenseitige Neugier, die gleichen Missverständnisse, hinter denen sich der Wunsch verbirgt, miteinander auszukommen“[30]. Es ist das erste Mal, dass Amélie offen sagt, dass sie nicht aus dem Orient stammt, von dem sie lange Zeit geglaubt hat, dass sie aus ihm kam. Diesmal ist sie direkt, indem sie sagt, dass sie eine „Westlerin“ sei.

Außerdem wird ihr am Ende des Romans klar, dass Japan ganz anders ist, als sie gedacht hat: „Und ich verstand eine große Sache: dass in Japan die Existenz das Unternehmen ist.“[31] Sie sagt, „es sei ein Unterschied wie eine Wand, ob man einen Satz in einem Essay liest oder ihn lebt“[32]. Schweren Herzens muss sie erkennen, dass das Japan, das sie aus ihrer Kindheit kannte, nicht das ‚wahre‘ Japan ist. Es war eine Illusion, nur eine schöne Kindheitserinnerung: „Dort schlug auch mein Herz seit jenem Tag, als ich im Alter von fünf Jahren von den Bergen Nippons in die chinesische Wüste gezogen war.“[33] Fast zwanzig Jahre später entdeckt sie schließlich das ‚wahre‘ Gesicht Japans. Das positive Bild von Japan hat sich für sie in ein negatives verwandelt: „Japan ist bekanntlich das Land mit der höchsten Selbstmordrate. Mich persönlich wundert, dass Selbstmord nicht häufiger vorkommt.“[34]

Abschließend ist zu sagen, dass die Protagonistin Amélie sich in Japan nie so belgisch oder westlich gefühlt hat wie in Japan. Sie fühlt sich „wie eine weiße Geisha“ und versteht, dass sie von den Japaner*innen nie als eine von ihnen angesehen werden würde. Folglich wird sie auch nicht Teil der kollektiven Identität des Yumimoto-Unternehmens. Letztendlich sieht sie die Welt nicht auf dieselbe Weise wie die anderen Mitarbeiter*innen der Firma, weil sich ihre kulturelle Identität von der kulturellen Identität ihrer Kolleg*innen unterscheidet.

- von Carina Doliwa -

 

Anmerkungen:

[1] Narjoux, Étude sur Stupeur et tremblements, 2004, S. 39.

[2] Stetenfeld, Nicolas, Analyse d’œuvre : Stupeur et Tremblements,
LePetitLitteraire.fr
2011, S. 68.

[3] Nothomb, Amélie, Stupeur et tremblements, S. 75.

[4] Dorais, Louis-Jacques, „La construction de l’identité”, in: Denise Deshaies / Diane Vincent (Hgg.), Discours et constructions identitaires, Québec: Les Presses de l’Université Laval 2004, S. 1-11.

[5] Nothomb, Amélie, Stupeur et tremblements, S. 78.

[6] Ibid., S. 78.

[7] Ibid., S. 78.

[8] Nodot, la dame pipi du quarante-quatrième étage, 2006, S. 69

[9] Cf. Narjoux, Étude sur Stupeur et tremblements, 2004, S. 41.

[10] Cf. ibid., S. 42

[11] Nothomb, Amélie, Stupeur et tremblements, S. 8.

[12] Ibid., S. 8.

[13] Ibid., S. 20.

[14] Ibid., S. 20.

[15] Ibid., S. 20.

[16] Ibid., S. 28.

[17] Ibid., S. 29.

[18] Ibid., S. 53.

[19] Ibid., S. 56.

[20] Ibid., S. 57.

[21] Ibid., S. 66.

[22] Narjoux, Étude sur Stupeur et tremblements, 2004, S. 46.

[23] Nothomb, Amélie, Stupeur et tremblements, S. 168.

[24] Ibid., S.112.

[25] Ibid., S. 112.

[26] Ibid., S. 26.

[27] Ibid., S. 133.

[28] Ibid., S. 133.

[29] Ibid., S. 26.

[30] Ibid., S. 156.

[31] Ibid., S. 162.

[32] Ibid., S. 162.

[33] Ibid., S. 26.

[34] Ibid., S. 163.

 

Quellenverzeichnis

Dorais, Louis-Jacques (2004), „La construction de l’identité”, in: Denise Deshaies / Diane Vincent (Hgg.), Discours et constructions identitaires, Québec: Les Presses de l’Université Laval 2, 1-11.

Narjoux, Céline (2004): Étude sur Stupeur et tremblements. Amélie Nothomb, Paris: Ellipses.

Nodot, Claire (2006), « La dame pipi du quarante-quatrième étage: l´exil et la marge dans Stupeur et tremblements d´Amélie Nothomb», dans: Paroles Gelées. UCLA French Studies 22, 69-81.

Nothomb, Amélie (1999): Stupeur et tremblements, Paris: Éditions Albin Michel S.A.

Stetenfeld, Nicolas (2011): Analyse d’œuvre : Stupeur et Tremblements,
LePetitLitteraire.fr
2011.