"La relation franco-belge"

Unterrichtsbaustein (FR)

Das Kompetenzziel dieses Bausteins ist das Kennenlernen der französisch-belgischen Beziehung in ihrer Ambivalenz von Distanz und Verbundenheit bzw. Freundschaft und Rivalität. Der Baustein gliedert sich in den didaktischen Dreischritt Erarbeitung (Einheit 1) –Vertiefung (Einheit 1) – Kritische Reflexion (Einheit 2).

In der ersten Einheit begegnen die Schüler dem Chanson Déclaration d’amour à la France der belgischen Sängerin Laura Laune, das für erhebliche Furore gesorgt hat, da es bei der geplanten Ausstrahlung von France 2 aus der Sendung geschnitten worden ist. Das Chanson dient dazu, die in ihm transportierte Haltung der Sängerin gegenüber Frankreich zu erkennen, indem einerseits ihre spöttische und sarkastische Darstellung Frankreichs, andererseits aber auch ihre Verbundenheit herausgearbeitet wird.

In der Vertiefungsphase (Einheit 1) findet eine Kontrastierung des Chansons mit einem Zeitungstext statt, der entsprechend dem Titel „Cinq raisons pour lesquelles les Belges aiment (quand même) la France et les Français“ Gründe für die Verbundenheit der Belgier mit Frankreich anführt.

Die erwähnte Zensur des Chansons ist in der dritten Unterrichtseinheit des Bausteins – der Reflexionsphase – Anlass, die französisch-belgische Beziehung kritisch zu reflektieren. Da im Sinne der integrativen Kompetenzentwicklung von sprachlicher und interkultureller Kompetenz die Spracharbeit nicht vernachlässigt werden darf, steht in dieser Phase die systematische Entwicklung von Schreibkompetenz im Fokus. Dabei greift das Prinzip des Konstruktionslernens, demzufolge sich Schüler gebräuchliche lexiko-grammatische Spracheinheiten bzw. Konstruktionen aneignen, um sich ,natürlich‘ bzw. idiomatisch ausdrücken zu können. Dazu ,durchforsten‘ sie einschlägige Blogs, in denen die Zensur des Chansons kontrovers diskutiert wird und notieren sich auf dem bereitgestellten Arbeitsblatt Konstruktionen für und gegen die Zensur. Davon ausgehend verfassen sie eine persönliche Stellungnahme zur Zensur des Chansons. Damit die Entwicklung von Schreibkompetenz systematisch erfolgt, muss sie didaktisch gerahmt und gestützt werden. So verfassen die Schüler auf der Grundlage einer Schreibschablone, die textsortenspezifische Merkmale der Makro- und Mikrostruktur und die daran gebundenen text- und inhaltsstrukturierenden sprachlichen Mittel eines commentaire personnel enthält, ihren Kommentar. Als Methode wird hier das Verfahren der Schreibwerkstatt gewählt. Die kritische Reflexion der Vor- und Nachteile der Zensur zusammen mit den erworbenen Erkenntnissen zur Qualität der französisch-belgischen Beziehung schließt den Lernprozess ab.

Am Ende steht eine aspektuierende und kriteriengeleitete Metareflexion der Unterrichtseinheit und des Lernprozesses, die den Aufbau eines Lernprozess- und Kompetenzbewusstseins anstrebt.

 

Hinweise zur Vertiefung des Bausteins:

1.Eine weitere mögliche Vorlage, die zwar aufgrund ihrer Thematik inhaltlich nicht passt (kanadisch-französisches Verhältnis), aber von der Struktur her Stereotypen behandelt, ist das Chanson "Les maudits français" von Lynda Lemay.

2. Aufsatz von Prof. Dr. Catherine Lanneau zum belgisch-französischen Verhältnis

3. Für Belgizismen können Sie die Einheit 3 des Unterrichtsbaustein 13 - Le tout nouveau testament – perspectives sur la culture cinématographique belge konsultieren

 

Unterrichtsbaustein 10 - La relation franco-belge
Übersicht über die Einheiten - Stundenverlaufsplan
Einheit 1 - Les attitudes des Belges face à la France
Einheit 2 - La censure de la chanson est-elle justifiée?
La relation franco-belge